weiligen Arbeitsbereich ausgeschaltet wer
den. Dem Mitteltonbereich stehen knapp
zehn, der Abteilung Hochton 1,3 Liter an
eigenem „Auslauf* zur Verfügung. Ge-
genüber dem Flaggschiff 1.2 muss die 2.2
auf
ein wenig Tieftönerfläche und Volu
men verzichten und setzt auf einen ein-
zelnen 18er-Mitteltöner. Der Hochtöner,
eine 25-mm-Aluminium-Kalotte, ist die
Weiterentwicklung des bewährten ADT-
25. In der neuen Version ist der verbes-
serte Dome zwecks überlegener Steifigkeit,
Dynamik und Resonanzdämpfung kera-
misiert. Sie kann laut Canton deutlich
mehr Maximalschalldruck leisten. Auch
die Abstrahlcharakteristik wurde weiter
verbessert, die obere Grenzfrequenz er-
reicht nun laut Datenblatt 38 Kilohertz.
Subsonic-Filter
Das
bekannte
DC-System
sorgt dafür, dass unsinnige
Membranauslenkungen im In-
lraschall-Bereich unterbleiben.
Zudem lässt sich die Reference
2.2 im Mittelhochtonbereich
durch die „Room Compensa-
tion“ mit 1,5 dB Anhebung
oder Absenkung in den Bereichen 100 bis
300 Hz sowie 10 bis 20 Kilohertz an den
Raum anpassen. Die Terminals und Ver-
bindungsbrücken sind wertig gemacht.
Dennoch bevorzugen wir nach wie vor
Kabelstücke an dieser Stelle, wenn kein Bi-
Amping oder Bi-Wiring stattfindet. Ent-
gegen früherer Praxis, als sich etwa die Re-
ference 1
zumindest teilweise in einem Se-
rienmodell wieder L 800 wiedererkennen
ließ, gibt es zur neuen Serie kein direktes
Pendant mehr, die Topklasse ist umso
mehr abgesetzt. Materialauswahl, Verar-
beitung und Finish genügen allerhöchsten
Ansprüchen. In ausführlichen Hörtests an
Elektronik von Accustic Arts und Sym-
Großkaliber Das üppige Bassrellexrohr vermeidet
Strömungsgeräusche bei .
.Vollgas"
phonic Line, erwies sich die Canton als
ehrlich abgestimmter, zugleich sehr le-
bendiger Lautsprecher, der das Auditori-
um zu fesseln vermochte und dafür sorg-
te, dass immer mehr CDs in den Hörraum
geschleppt wurden. Die 2.2 vereint sowohl
hochentwickelte feingeistige als auch
enorme grobdynamische Fähigkeiten in
sich. Sie überträgt keineswegs emotions-
los, verkneift sich aber jede
Schönfärberei. Ihr Vortrag ist
ausgesprochen klar, über den
ganzen Bereich präzise und su-
perb gestaffelt.
Ein
warmes
Timbre oder gegenteilige Här-
te? Fehlanzeige. Wenn die Soft-
ware unterkühlt abgemischt ist,
wird die Canton sie ebenso dar-
reichen. Und das ist gut so. Die feinsten
Ziselierungen etwa in Tori Arnos’ Stimme
werden hervorragend aufgelöst. Roger
Chapman röhrt, Ray Browns Bass knarzt,
die vorgeschaltete Elektronik bestimmt
dabei „Farbtemperatur“ und „Flair“ kräf-
tig mit. Was die Canton manch anderem
Konzept voraus hat, ist die unglaublich an-
springende Dynamik und Attacke bei zu-
dem gutem Wirkungsgrad. Der Bass ist
superb, tief, trocken und knackig, von ge-
radezu treibender Rhythmik. Selbst leise
klingt die Canton prima. Das kommt in
dieser Konsequenz nicht häufig vor und
macht sie zu einem Universalisten in der
High End-Welt. Klasse!
Tom Frantzen
STICHWORT
Bi-Amping:
Arbeitsteiliger Zwei-
Verstärker-Betrieb.
Ein Verstärker über-
nimmt zum Beispiel
den Mittelhochton,
der andere den Bass.
Am Tieftöner sind der
mächtige Antrieb und
die aerodynamische
Korbauslegung gut
sichtbar. Im Hinter-
grund die exquisite,
aufwändige 12/18-dB-
Weiche mit Trennfre-
quenzen von 180 und
3000 Hertz
Rückseitig finden
sich die satt vergolde-
ten Bi-Wiring-An-
schlüsse sowie die
klangliche Anpas-
sungsmöglichkeit an
den Raum
CANTON REFERENCE 2.2
Paar um €15000 (Klavierlack
weiß, schwarz oder Kirsche)
Maße: 35x120x50,5cm
Garantie: 5 Jahre
Vertrieb: Canton
Tel.: 06083/287-0
www.canton.de
Die zweitgrößte Canton Reference
ist ein hervorragender Lautsprecher, der oh-
ne Allüren und auf höchstem Niveau ausge-
wogen musiziert und zudem über brachiale
Dynamikeigenschaften verfügt.
M ESSERG EBN ISSE*
Nennimpedanz
____________________ 4Q
minimale Impedanz
2,9 U bei 32 Hertz
maximale Impedanz
11,4 Q bei 50 Hertz
mittlere Empfindlichkeit
(2,83 V /m l
89,6 dB S P l
Leistung für 94 dB
(Im )
3,7 W
untere Grenzfrequenz
(-3 dB)
28 Hertz
LABOR KOMMENTAR
Sehr linearer, bis unter 30 Hertz hinunterrei-
chender Frequenzgang und zudem ideale Ab-
strahlcharakteristik im Hochtonbereich, die
sich kaum ändert, wenn man die Boxen ein-
winkelt. Sie sollte wegen des guten Tiefbas-
ses nicht zu wandnah betrieben werden Der
Wirkungsgrad ist mit fast 90 dB (bei 2,83 Volt
Eingangsspannung) überdurchschnittlich und
erlaubt sehr hohe Endpegel. Der Impedanz-
verlauf unterschreitet bei 32 Hertz knapp drei
Ohm, der Verstärker sollte daher stabil sein
Das Timing der Canton ist guter Durchschnitt
EXZELLENT
* Zusätzliche Messwerte und Diagramme für Abonnenten
im STEREO-Club untet www.stereo.de
6/2011 STEREO 45